Die wichtigsten Pflanzen in der Andinen Welt ein grober Überblick
Medizin:
Die Anden sind reich an Heilpflanzen, die seit Jahrhunderten von indigenen Völkern für medizinische Zwecke genutzt werden. Hier eine Liste der wichtigsten medizinischen Pflanzen der Andenwelt und ihrer Verwendungszwecke:
- Coca (Erythroxylum coca)
- Verwendung: Kauen der Blätter oder als Tee zur Linderung von Höhenkrankheit, Müdigkeit und Verdauungsproblemen.
- Wirkung: Anregend, fördert die Durchblutung, hilft gegen Übelkeit und Kopfschmerzen.
- Chanca Piedra (Phyllanthus niruri)
- Verwendung: Wird als Tee oder Extrakt gegen Nierensteine, Leberprobleme und Verdauungsstörungen eingesetzt.
- Wirkung: Entzündungshemmend, harntreibend, leberschützend.
- Uña de Gato (Uncaria tomentosa, Katzenkralle)
- Verwendung: Wird als Tee oder Kapseln zur Stärkung des Immunsystems und bei Entzündungen eingenommen.
- Wirkung: Antioxidativ, entzündungshemmend, immunstärkend.
- Sangre de Drago (Croton lechleri)
- Verwendung: Harz des Baumes wird für Wundheilung, Magenbeschwerden und als antivirales Mittel genutzt.
- Wirkung: Antiseptisch, fördert die Hautregeneration, antibakteriell.
- Muña (Minthostachys mollis)
- Verwendung: Als Tee gegen Verdauungsbeschwerden, Blähungen und Erkältungen.
- Wirkung: Antibakteriell, schleimlösend, unterstützt die Verdauung.
- Hercampuri (Gentianella alborosea)
- Verwendung: Wird als Tee oder Extrakt zur Unterstützung der Leberfunktion und zur Cholesterinsenkung eingesetzt.
- Wirkung: Entgiftend, fördert den Stoffwechsel.
- Marco (Ambrosia peruviana)
- Verwendung: Wird zur Behandlung von Muskel- und Gelenkschmerzen sowie gegen Erkältungen genutzt.
- Wirkung: Entzündungshemmend, schmerzlindernd.
- Achiote (Bixa orellana)
- Verwendung: Die Blätter werden zur Behandlung von Entzündungen, Infektionen und Bluthochdruck eingesetzt.
- Wirkung: Antibakteriell, fiebersenkend.
- Pasuchaca (Geranium dielsianum)
- Verwendung: Natürliche Hilfe bei Diabetes, wird als Tee konsumiert.
- Wirkung: Senkt den Blutzuckerspiegel.
- Valeriana Andina (Valeriana pilosa)
- Verwendung: Traditionelles Beruhigungsmittel, hilft bei Schlafstörungen und Angstzuständen.
- Wirkung: Beruhigend, entspannend.
Ernährung:
Die Andenregion ist bekannt für ihre reiche botanische Vielfalt. Hier sind einige der wichtigsten Pflanzen der Andenwelt und ihre Verwendungszwecke:
- Kartoffel (Solanum tuberosum)
- Verwendung: Grundnahrungsmittel, in zahlreichen Sorten vorhanden (über 4.000 Varietäten).
- Besonderheiten: Wichtiger Bestandteil der andinen Ernährung, kann in hohen Lagen gedeihen.
- Quinoa (Chenopodium quinoa)
- Verwendung: Pseudogetreide, reich an Proteinen, verwendet für Suppen, Brei oder als Beilage.
- Besonderheiten: Glutenfrei, hoher Nährwert, essenzielle Aminosäuren.
- Amaranth (Amaranthus caudatus)
- Verwendung: Als Getreideersatz, reich an Proteinen und Mineralstoffen.
- Besonderheiten: War heilig für die Inkas, wird oft in Müslis und Backwaren verarbeitet.
- Coca (Erythroxylum coca)
- Verwendung: Traditionell für medizinische Zwecke, zur Linderung von Höhenkrankheit, zur Anregung und Verdauungsförderung.
- Besonderheiten: Enthält Alkaloide, die in isolierter Form für die Herstellung von Kokain genutzt werden, jedoch als ganze Blätter traditionell konsumiert werden.
- Maca (Lepidium meyenii)
- Verwendung: Heilpflanze, stärkt die Ausdauer, Energie und Fruchtbarkeit.
- Besonderheiten: Enthält viele Mineralstoffe und wird oft in Pulverform eingenommen.
- Lupine (Lupinus mutabilis, auch „Tarwi“)
- Verwendung: Proteinreiche Hülsenfrucht, häufig in Suppen und Eintöpfen verwendet.
- Besonderheiten: Enthält essenzielle Fettsäuren, muss vor dem Verzehr eingeweicht werden.
- Oca (Oxalis tuberosa)
- Verwendung: Ähnlich wie Kartoffeln, süßer Geschmack, roh oder gekocht essbar.
- Besonderheiten: Enthält viele Kohlenhydrate und Vitamin C.
- Yacón (Smallanthus sonchifolius)
- Verwendung: Knolle mit süßem Geschmack, oft als natürliches Süßungsmittel genutzt.
- Besonderheiten: Enthält Inulin, gut für Diabetiker.
- Chirimoya (Annona cherimola)
- Verwendung: Frucht mit cremigem, süßem Geschmack, wird frisch gegessen oder in Desserts verarbeitet.
- Besonderheiten: Reich an Vitaminen und Antioxidantien.
- Aguaymanto (Physalis peruviana, Kapstachelbeere)
- Verwendung: Superfood, wird roh gegessen oder zu Marmeladen verarbeitet.
- Besonderheiten: Hoher Gehalt an Vitamin C, stärkt das Immunsystem.
Diese Pflanzen sind ein wesentlicher Bestandteil der andinen Ernährung und Kultur, viele von ihnen haben zudem wichtige medizinische oder wirtschaftliche Bedeutungen.