Pflanzenwelt

Die wichtigsten Pflanzen in der Andinen Welt ein grober Überblick

Medizin:

Die Anden sind reich an Heilpflanzen, die seit Jahrhunderten von indigenen Völkern für medizinische Zwecke genutzt werden. Hier eine Liste der wichtigsten medizinischen Pflanzen der Andenwelt und ihrer Verwendungszwecke:

  1. Coca (Erythroxylum coca)
  • Verwendung: Kauen der Blätter oder als Tee zur Linderung von Höhenkrankheit, Müdigkeit und Verdauungsproblemen.
  • Wirkung: Anregend, fördert die Durchblutung, hilft gegen Übelkeit und Kopfschmerzen.
  1. Chanca Piedra (Phyllanthus niruri)
  • Verwendung: Wird als Tee oder Extrakt gegen Nierensteine, Leberprobleme und Verdauungsstörungen eingesetzt.
  • Wirkung: Entzündungshemmend, harntreibend, leberschützend.
  1. Uña de Gato (Uncaria tomentosa, Katzenkralle)
  • Verwendung: Wird als Tee oder Kapseln zur Stärkung des Immunsystems und bei Entzündungen eingenommen.
  • Wirkung: Antioxidativ, entzündungshemmend, immunstärkend.
  1. Sangre de Drago (Croton lechleri)
  • Verwendung: Harz des Baumes wird für Wundheilung, Magenbeschwerden und als antivirales Mittel genutzt.
  • Wirkung: Antiseptisch, fördert die Hautregeneration, antibakteriell.
  1. Muña (Minthostachys mollis)
  • Verwendung: Als Tee gegen Verdauungsbeschwerden, Blähungen und Erkältungen.
  • Wirkung: Antibakteriell, schleimlösend, unterstützt die Verdauung.
  1. Hercampuri (Gentianella alborosea)
  • Verwendung: Wird als Tee oder Extrakt zur Unterstützung der Leberfunktion und zur Cholesterinsenkung eingesetzt.
  • Wirkung: Entgiftend, fördert den Stoffwechsel.
  1. Marco (Ambrosia peruviana)
  • Verwendung: Wird zur Behandlung von Muskel- und Gelenkschmerzen sowie gegen Erkältungen genutzt.
  • Wirkung: Entzündungshemmend, schmerzlindernd.
  1. Achiote (Bixa orellana)
  • Verwendung: Die Blätter werden zur Behandlung von Entzündungen, Infektionen und Bluthochdruck eingesetzt.
  • Wirkung: Antibakteriell, fiebersenkend.
  1. Pasuchaca (Geranium dielsianum)
  • Verwendung: Natürliche Hilfe bei Diabetes, wird als Tee konsumiert.
  • Wirkung: Senkt den Blutzuckerspiegel.
  1. Valeriana Andina (Valeriana pilosa)
  • Verwendung: Traditionelles Beruhigungsmittel, hilft bei Schlafstörungen und Angstzuständen.
  • Wirkung: Beruhigend, entspannend.

Ernährung:

Die Andenregion ist bekannt für ihre reiche botanische Vielfalt. Hier sind einige der wichtigsten Pflanzen der Andenwelt und ihre Verwendungszwecke:

  1. Kartoffel (Solanum tuberosum)
  • Verwendung: Grundnahrungsmittel, in zahlreichen Sorten vorhanden (über 4.000 Varietäten).
  • Besonderheiten: Wichtiger Bestandteil der andinen Ernährung, kann in hohen Lagen gedeihen.
  1. Quinoa (Chenopodium quinoa)
  • Verwendung: Pseudogetreide, reich an Proteinen, verwendet für Suppen, Brei oder als Beilage.
  • Besonderheiten: Glutenfrei, hoher Nährwert, essenzielle Aminosäuren.
  1. Amaranth (Amaranthus caudatus)
  • Verwendung: Als Getreideersatz, reich an Proteinen und Mineralstoffen.
  • Besonderheiten: War heilig für die Inkas, wird oft in Müslis und Backwaren verarbeitet.
  1. Coca (Erythroxylum coca)
  • Verwendung: Traditionell für medizinische Zwecke, zur Linderung von Höhenkrankheit, zur Anregung und Verdauungsförderung.
  • Besonderheiten: Enthält Alkaloide, die in isolierter Form für die Herstellung von Kokain genutzt werden, jedoch als ganze Blätter traditionell konsumiert werden.
  1. Maca (Lepidium meyenii)
  • Verwendung: Heilpflanze, stärkt die Ausdauer, Energie und Fruchtbarkeit.
  • Besonderheiten: Enthält viele Mineralstoffe und wird oft in Pulverform eingenommen.
  1. Lupine (Lupinus mutabilis, auch „Tarwi“)
  • Verwendung: Proteinreiche Hülsenfrucht, häufig in Suppen und Eintöpfen verwendet.
  • Besonderheiten: Enthält essenzielle Fettsäuren, muss vor dem Verzehr eingeweicht werden.
  1. Oca (Oxalis tuberosa)
  • Verwendung: Ähnlich wie Kartoffeln, süßer Geschmack, roh oder gekocht essbar.
  • Besonderheiten: Enthält viele Kohlenhydrate und Vitamin C.
  1. Yacón (Smallanthus sonchifolius)
  • Verwendung: Knolle mit süßem Geschmack, oft als natürliches Süßungsmittel genutzt.
  • Besonderheiten: Enthält Inulin, gut für Diabetiker.
  1. Chirimoya (Annona cherimola)
  • Verwendung: Frucht mit cremigem, süßem Geschmack, wird frisch gegessen oder in Desserts verarbeitet.
  • Besonderheiten: Reich an Vitaminen und Antioxidantien.
  1. Aguaymanto (Physalis peruviana, Kapstachelbeere)
  • Verwendung: Superfood, wird roh gegessen oder zu Marmeladen verarbeitet.
  • Besonderheiten: Hoher Gehalt an Vitamin C, stärkt das Immunsystem.

Diese Pflanzen sind ein wesentlicher Bestandteil der andinen Ernährung und Kultur, viele von ihnen haben zudem wichtige medizinische oder wirtschaftliche Bedeutungen.